Henry Dunant
Henry Dunant wurde am 8. Mai 1828 in Genf geboren. Schon als Jugendlicher kümmerte er sich um hilfsbedürftige Menschen und engagierte sich mit 18 Jahren in der Genfer Société d’Aumônes. In Genf besuchte er auch das Collège Calvin, das er ohne Abschluss verließ, um eine Banklehre zu machen. In dieser Stadt gründete er im Jahr 1852 mit anderen Gesinnungsfreunden den Christlichen Verein junger Männer. 1858 machte er eine Reise nach Algerien, wo er ein Mühlengeschäft eröffnete. Im Juni des darauffolgenden Jahrs erlebte Henry Dunant die Schlacht von Solferino, in der die Armee Österreichs gegen die Truppen von Sardinien-Piemont und Frankreich kämpfte. Das Leid der verletzten und sterbenden Menschen prägte sich für immer in Dunants Gedächtnis ein. In seinem Buch Eine Erinnerung an Solferino beschrieb er die grausamen Qualen der Verwundeten und forderte die Gründung einer unabhängigen Organisation, die Sanitäter für den Kriegsfall ausbilden sollte. Für diese Aufgabe warb er in den folgenden Jahren bei Reisen durch Europa. Im Oktober 1862 wurde die Genfer Gemeinnützige Gesellschaft gegründet, der Dunant angehörte und aus der das Rote Kreuz hervorging. Da sein Mühlengeschäft in Algerien Konkurs anmelden musste, lebte Henry Dunant jahrelang in ärmlichen Verhältnissen. Dennoch blieb er in der sozialen Fürsorge tätig und engagierte sich in der Allianz für den Schutz von Arbeitern und in der Allgemeinen Allianz für Ordnung und Zivilisation, die sich der Kriegsgefangenen annahm. Aufgrund seiner Schulden verarmte er immer mehr und war auf die Hilfe von Freunden, Gönnern und seiner Familie angewiesen. Im Jahr 1881 kam Dunant zum ersten Mal nach Heiden, einer kleinen Ortschaft in dem Schweizer Kanton Appenzell Ausserrhoden, wohin er sechs Jahre später zog und seinen Lebensabend verbrachte. 1901 erhielt Henry Dunant zusammen mit Frédéric Passy den Friedensnobelpreis. Henry Dunant starb am 30. Oktober 1910 in Heiden.